Verdienstmedaille für Brigitta Heemann – das Gesicht der Soester Awo

Was wäre Soest ohne die Awo? Eine große Zahl von Angeboten, die alle Generationen einbeziehen, würde fehlen, so viel steht fest. Der Schwerpunkt liegt auf der Seniorenarbeit, aber auch die Kinder liegen den gut 300 Mitgliedern sehr am Herzen. Und weil das so ist, waren zuallererst die Familien eingeladen, das 100-Jährige des Ortsvereins Soest zu feiern. Sie starteten bei strahlendem Sonnenschein im Bergenthalpark mit Spiel und Spaß ins Jubiläum, es gab zu essen, zu trinken, und es war alles vorhanden, was zu einem schönen, runden Geburtstag gehört.

Etwas später folgte im Blauen Saal der offizielle Teil. „Überrascht, tief gerührt und dankbar“, wie sie es selber formulierte, nahm Vorsitzende Brigitta Heemann, Gesicht der Awo in Soest, an diesem Tag im großen Kreis von Mitgliedern und Gästen die Verdienstmedaille der Arbeiterwohlfahrt (Awo) entgegen. Awo-Präsident Michael Groß und der Vorsitzende des Bezirksvorstandes, Michael Scheffler, waren nach Soest gekommen, um ihre Anerkennung für den hohen persönlichen Einsatz von Brigitta Heemann zum Ausdruck zu bringen. Sie hoffe, sagte die 75-jährige, dieser hohen Auszeichnung auch würdig zu sein. Das ist sie – ganz bestimmt, auf jeden Fall–, bestätigten alle, die sich ihr zu Ehren von ihren Stühlen erhoben und applaudierten.

Eines hat die Awo mit der Stadt Soest, die kürzlich 1400 Jahre seit der ersten Erwähnung des Stadtnamens in den Fokus rückte, gemeinsam: Niemand kennt das genaue Alter. Dass der Ortsverein seit mindestens 100 Jahren segensreich wirkt, ist aber ebenso belegt, wie die Tatsache, dass Soest – auch die Ehrenreiche genannt – auf ein reiches historisches Erbe zurückblickt. Für beide gilt: Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Gute Gründe finden sich genug.

„Von Anfang an ging es der Awo darum, Menschen unabhängig von Herkunft, Hautfarbe und Alter Unterstützung und Hilfe zur Selbsthilfe zu gewähren sowie sich politisch für die Verbesserung der Lage der Schwachen einzusetzen“, betonte Brigitta Heemann in einer Rückschau. Sie ist seit 30 Jahren im Amt – eine lange, intensive Zeit des ehrenamtlichen Dienstes in diesem großen, aktiven und kreativen Wohlfahrtsverband. Der Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt – in Soest  kurz und wertschätzend Awo genannt – hält in Kooperation mit der Stadt die Türen der Begegnungsstätte im Bergenthalpark weit geöffnet, lädt dort ins Filmcafé, zum Gedächtnistraining, zum Singen mit Kurt, zum Bingo-Nachmittag, zum Kaffeetrinken und zur Smartphone-Beratung ein, um nur einiges zu nennen. Die Awo Soest kümmert sich nach besten Kräften – und zum Teil auch finanziell – um die beiden Kitas „Bunte Welt“ und „Mullewapp“, ist ebenso für den Jugendmigrationsdienst da und für den offenen Jugendtreff –  DOT abgekürzt – im Süden der Stadt.

Das alles sei ohne den herausragenden Einsatz der zahlreichen Ehrenamtlichen nicht möglich, hob Brigitta Heemann hervor. Sie habe sich in all den Jahren als Vorsitzende immer auf ein reges, einsatzfreudiges Team an ihrer Seite verlassen können. „Ihr zeigt jeden Tag, wie es gelingen kann, mit innovativen Angeboten und einer starken Stimme unsere Gesellschaft ein Stück besser zu machen", würdigte Michael Groß, Vorsitzender des Bundesverbandes, den großartigen und unermüdlichen Einsatz der Soester. Er sagt auch: „Euer Engagement und eure Hingabe machen uns zu dem Verband, der wir sind.“ Dieses beispielhafte Miteinander sporne an, grüßte er mit herzlichem Glückauf: „Wir machen weiter, auch die nächsten 100 Jahre.“

Heyke Köppelmann

Publiziert am:

26.9.24