Soester Brauhaus Zwiebel erhält Auszeichnung für Ausbildung
Es ist fast egal, auf welche Branche man blickt, Nachwuchs wird überall gesucht. Umso bemerkenswerter ist es, wenn ein Betrieb von sich behaupten kann: Bei uns sind alle Ausbildungsplätze besetzt, für uns sind diese Sorgen kein Thema.
Zwiebel-Chef Jens Wieners (2. von rechts) mit einigen seiner derzeit zwanzig Auszubildenden (von links): Ayoub Boftala, Vinh Nguyen Dang, Linh Nguyen Tien, Fatima Ezara Haraj, Phuc Tran Van, Sebastian Szwinge und Long Khanh Pham.
Foto: Sebastian Moritz
Es ist fast egal, auf welche Branche man blickt, Nachwuchs wird überall gesucht. Umso bemerkenswerter ist es, wenn ein Betrieb von sich behaupten kann: Bei uns sind alle Ausbildungsplätze besetzt, für uns sind diese Sorgen kein Thema. Genau so ist die Situation im Soester Brauhaus Zwiebel. Unter den 65 Beschäftigten sind derzeit 20 Auszubildende – sechs Mal so viele wie vor der Corona-Pandemie.
„Wir haben vor einigen Jahren offenbar die richtigen Weichen gestellt, und der Erfolg gibt uns Recht”, sagt Geschäftsführer Jens Wieners. Neben den guten Ausbildungszahlen freut sich der Soester Gastronom nun über eine besondere Auszeichnung: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat die Zwiebel in der Kategorie der Gastronomiebetriebe zum „Ausbildungs-Champion” des Jahres gekürt. Dabei landete das Soester Brauhaus noch vor den Restaurants der Spitzenköche Tim Raue und Frank Rosin.
„Wir sind natürlich mega stolz”, sagt Jens Wieners. Schon beim Ausfüllen des Fragebogens, der die Grundlage für die Rangliste war, habe er eine Ahnung gehabt, dass sein Betrieb ganz gut abschneiden könnte. So genieße etwa die betriebliche Ausbildung bei der Zwiebel einen hohen Stellenwert. Der Gastronom erklärt: „In unseren Restaurants haben wir zum Beispiel keine Tischdecken, trotzdem ist es uns wichtig, dass unsere Auszubildenden lernen, wie man einen Tisch deckt.” Ähnlich ist es beim Umgang mit Cocktails oder Wein. Auch hier vermittle der Betrieb in zusätzlichen Schulungen Inhalte, die im Tagesgeschäft seltener auf der Tagesordnung stehen.
Ein Großteil der Auszubildenden kommt derzeit aus Marokko und Vietnam. Erste Kontakte in diese Länder sind in der Corona-Pandemie entstanden, und die Erfahrungen seien sehr gut, so Jens Wieners. Damit die Nachwuchskräfte in Deutschland Fuß fassen können, kümmert er sich auch abseits des Arbeitsalltags um die jungen Leute. So organisiert die Zwiebel etwa Wohnungen und betreibt inzwischen vier Azubi-WGs. Im Rahmen eines Mentorenprogramms betreut die Zwiebel die jungen Menschen außerdem bei Kontakten mit den Behörden und den Krankenkassen. „Wir schauen schon, dass wir ein Stück Familienersatz sind“, sagt Jens Wieners. Ziel sei es, den Großteil der Auszubildenden nach der Lehre zu übernehmen.
Sebastian Moritz
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Publiziert am:
28.8.24