Sabine Risken geht nach 43 Jahren „Rittersche“ in den Ruhestand
Die stets gut gelaunte, lachende Sabine Risken wurde 1959 in Dortmund geboren und zog mit ihrer Familie bereits mit einem Jahr nach Soest. Ihr Vater war Urologe am Hansaplatz - die Familie lebte über der Praxis, was, wie sie sagt, vor allem in Bezug auf ein gutes Fischbrötchen und eine leckere Bratwurst, eine gute Lage für die Kirmes war.
Ein Buch zum Abschied – Sabine Risken mit „SOEST in den 1960er-Jahren – Schön war die Zeit!“
Foto: Barbara Lohmann
Die stets gut gelaunte, lachende Sabine Risken wurde 1959 in Dortmund geboren und zog mit ihrer Familie bereits mit einem Jahr nach Soest. Ihr Vater war Urologe am Hansaplatz - die Familie lebte über der Praxis, was, wie sie sagt, vor allem in Bezug auf ein gutes Fischbrötchen und eine leckere Bratwurst, eine gute Lage für die Kirmes war.
Nach ihrem Abitur am Aldegrever Gymnasium ging sie für drei Monate nach Frankreich, um dort in einem Kulturzentrum zu arbeiten. Zurück in Soest, wusste sie noch nicht, was sie werden wollte. Ihre Mutter hatte Kontakt zu Dorothee Merseburger-Zahrnt, damalige Inhaberin der Ritterschen. Und so begann die heutige Amperin dort 1979 ihre Ausbildung. Durch ihr großes Interesse für Literaturwissenschaften und Kunstgeschichte lernte sie ihren Mann Diethelm Risken kennen. Auch als 1984 ihr Sohn geboren wurde, behielt sie beruflich stets einen Fuß in der Ritterschen und stellte Kinderbücher im Kindergarten vor.
Während ihrer Ausbildung lernte die aus konservativem Elternhaus stammende Sabine Risken unter anderem Literaturgrößen wie Günter Grass, Herta Müller (aus Rumänien stammende Literatur-Nobelpreisträgerin), Hugo Kükelhaus kennen, die seinerzeit in der Ritterschen ein und aus gingen. Hugo Kükelhaus sagte einst zu ihr: „Dies ist so ein toller Ort. Wenn Du hier auf diesem Holzboden arbeitest, wirst du niemals krank werden!“
Sabine Risken ist begeistert von dem stets ausgezeichneten Verhältnis zu Kolleginnen und Vorgesetzten. Sie hatte in 43 Jahren drei Chefinnen – Dorothee Merseburger-Zahrnt, Gundula Rohe und jetzt Enneke Siedler. In all der Zeit wurden nicht nur Bücher verkauft, sondern auch viel gefeiert. Zu Geburtstagen und an Heiligabend wurde nach getaner Arbeit gerne Sekt getrunken.
Sie erinnert sich an ihren ersten 24. Dezember im Jahre 1979. Sie hatte erst knapp drei Monate zuvor ihre Ausbildung begonnen und wurde so im Weihnachtsgeschäft ins kalte Wasser geworfen. „Es ist also der 24.12. - die Ladentür hat sich geschlossen, die Korken knallen. Einer davon, und zwar der von mir, zischt in das wunderschön dekorierte Schaufenster. Das Chaos ist perfekt und das Fenster muss sofort wieder in den alten Zustand gebracht werden“, denkt sie an ihren speziellen „Knalleffekt“ zurück. Beschwipst geht sie später nach Hause – ihre Eltern sind nicht so begeistert.
Sabine Risken kennt sehr viele Kunden, ihre Lese-Vorlieben, ihre Familien, ihre Geschichten. Nach dem 30. Juli, ihrem letzten Arbeitstag in der Ritterschen Buchhandlung, möchte sie dem Garten, der stets ein Rückzugsort für sie war, zukommen lassen, was ihm zusteht. Sie wird weiterhin im Literaturcafé von Heilig Kreuz Bücher vorstellen und ansonsten „mal alles ganz in Ruhe machen.“ Das Team von Schönes Soest wünscht Sabine Risken für die Zukunft alles erdenklich Gute!
Barbara Lohmann
Weitere Infos:
Publiziert am:
30.12.23