KUSS-Geselle Max Kleegraf geht seinen Weg
Im Juni dieses Jahres erhielt Max Kleegraf als 2. Kammersieger die Urkunde für seine erfolgreiche Gesellenprüfung bei der Elektro-Innung in Düsseldorf.
Ein echtes „KUSS-Eigengewächs“ – Max Kleegraf
Foto: Uwe Schedlbauer
Im Juni dieses Jahres erhielt Max Kleegraf als 2. Kammersieger die Urkunde für seine erfolgreiche Gesellenprüfung bei der Elektro-Innung in Düsseldorf. Eigentlich ein Grund zum Jubeln und dennoch war das „KUSS-Eigengewächs“ enttäuscht. Denn obwohl er im Vorfeld schon eine Einladung zu den Deutschen Meisterschaften im Handwerk erhalten hatte, stellte sich vor Ort heraus, dass nur der 1. Kammersieger zur „Deutschen“ eingeladen wird.
„Das war schon echt bitter. Wenn man bei den Deutschen Meisterschaften gut abschneidet, kann man ein Stipendium für den Meisterbrief gewinnen, worüber ich mich natürlich sehr gefreut hätte“, trauert Max Kleegraf der knapp verpassten Chance hinterher. Doch Aufgeben war und ist keine Alternative für den gebürtigen Lippstädter. Als er 2020 das Abitur am Conrad-von-Soest-Gymnasium aufgrund von nicht bestandenen Prüfungen knapp verpasst hatte, startete er am 1. August kurzerhand eine Ausbildung zum Elektroniker für Informations- und Telekommunikationstechnik beim Soester Unternehmen Ingenieur Kuss Gesamtelektrik. Diese bestand er Mitte Juni dieses Jahres mit Bravour. „Mit dem Gesellenbrief in der Hand habe ich auch gleichzeitig mein Fachabi abgeschlossen“, ist Max Kleegraf stolz darauf, doch noch sein „Abi“ gemacht zu haben.
„Ein sehr schöner Bonus war der Firmenwagen, den ich als Geselle bekommen habe“, freut sich Max Kleegraf, auch weil sein Privatwagen vor nicht allzu langer Zeit nach einem Unfall einen Totalschaden erlitten hatte. „Weil die Innung mein Zwischenprüfungszeugnis, das ich zur Verkürzung meiner Ausbildungszeit auf drei Jahre benötigte, nicht per Post zustellen wollte, musste ich nach Düsseldorf fahren“, erinnert sich der 21-Jährige an den Moment, als es kurz hinter dem Autobahnkreuz Dortmund/Unna krachte. „Der Fahrer vor mir machte eine Vollbremsung. Ich auch. Aber es reichte nicht ganz. Da war mein Seat Ibiza Geschichte. Glücklicherweise wurde beim Unfall niemand verletzt.“ Danach musste Max Kleegraf auf sein Motorrad oder das Auto seiner Oma ausweichen, um von seinem Wohnort Hultrop gen Soest fahren zu können.
Jetzt düst er mit seinem Ford Focus zur Arbeit. „Aktuell werde ich viel für den Bau von Einbruchmeldeanlagen eingesetzt und habe auch schon meine erste eigene Baustelle abgeschlossen“, beschreibt Max Kleegraf seinen Aufgabenbereich in der Abteilung Gefahrenmeldetechnik von Abteilungsleiter Thomas Herbst, für den er voll des Lobes ist. „Ich könnte mir keinen besseren Vorgesetzten vorstellen als ihn. Er hat mich vom ersten Tag an einfach machen lassen, hat gesagt: Hier hast Du ein Brett, ein Kabel, etwas Rohr und ein paar Bauteile – leg los!“
Das war zu Beginn des ersten Lehrjahres, an das sich Max Kleegraf besonders gerne erinnert. „Wir hatten eine Großbaustelle in Menden über mehrere Monate, und die Arbeit mit den Kollegen dort hat einfach nur Spaß gemacht.“ Und er lernte seinen Kollegen Moritz Eckhoff kennen, der bald seine Zwischenprüfung haben wird. „Moritz und ich sind heute sehr gute Freunde. Wir werden von den Kollegen oft auch als altes Ehepaar bezeichnet.“ Beim Blick in die Zukunft sagt er: „Ich möchte mich jetzt in den nächsten zwei Jahren erstmal richtig einarbeiten in den Job, Erfahrungen sammeln. Danach ist dann mein Ziel, den Elektromeister in Vollzeit zu machen.“ Und irgendwie hat man kaum Zweifel daran, dass Max Kleegraf auch das schaffen wird …
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Publiziert am:
30.12.23