Joey Kelly im Soester Schlachthof: „Wer Träume oder Ziele hat: nicht so lange warten!“

Wie ein Extremsportler mag der 52-Jährige aktuell nicht aussehen, aber daraus macht er keinen Hehl. Er trainiere jetzt wieder fürs nächste Projekt, 15 Kilo müssten runter. Dabei muss er keinem mehr etwas beweisen, das macht sein Vortrag in Soest in den folgenden 90 Minuten deutlich. Hinter ihm liegt die zunächst entbehrungsreiche, dann auf einmal kommerziell extrem erfolgreiche Zeit mit der Kelly Family, mit der er kurz vor dem großen Durchbruch auch mal auf dem Soester Markt auftrat, vor ihm sitzen im Wesentlichen Mitglieder des Soester Fitnessclubs Injoy, der mit der Einladung des prominenten Gastredners in den „Alten Schlachthof“ am 12. Januar seinen 30. Geburtstag begeht. Zweimal spricht Joey Kelly vor jeweils 200 Zuhörern – ein seltenes Vergnügen, normalerweise spricht er auf Firmenevents.

Sicher, in den Reihen der Besucher des Fitnessclubs wird wohl kaum jemand auf die Idee kommen, das nachmachen zu wollen, wovon er an diesem Tag überraschend humorvoll und selbstironisch berichtet: von seinem ersten Triathlon, für den er nicht trainierte, aber dennoch eisern durchhielt und als einer der letzten durchs Ziel eierte, von „zehn sinnlosen und verrückten Rekorden“ im Rahmen von RTL-Spendenmarathon-Aktionen, die ihn auch mal nach Ense führten, um 24 Stunden auf einem Kettcar der Firma Kettler seine Runden zu drehen, bis hin zu Iron- und Ultraman-Wettkämpfen, Fußmärschen ohne einen Cent von Nord nach Süd durch Deutschland oder Expeditionen am Südpol oder durch die Wüste.

Mit seinem Lebensweg will er darlegen: Ein eiserner Wille ist alles, was zählt, „raus aus der Komfortzone, Ziele verfolgen, kämpfen“. Und er ermahnt, nicht damit zu warten, das habe der Tod seiner Schwester Barby vor vier Jahren ihm gezeigt, als sie kurz vor ihrem 46. Geburtstag an einer Lungenembolie starb: „Das einzig Positive, was ich davon mitgenommen habe, ist die Erkenntnis: Es gibt nur ein Leben. Und jeder Tag zählt. Und wenn ich Träume und Ziele habe: nicht so lange warten. Es ist irgendwann vorbei oder man hat einfach nicht mehr die Möglichkeit.“

Joey Kelly war an diesem Sonntag bereits früh nach Soest gekommen, um sich das Injoy anzusehen. Der Name steht für ein Franchise inhabergeführter Clubs, für die Kelly als Markenbotschafter auftritt. Insofern habe er schon so einige der 230 deutschlandweiten Clubs gesehen, „und ich wüsste nicht, wie man es besser machen könnte als in Christoph Mielkes Club hier in Soest, das ist wirklich fünf Sterne“, so Kelly. „Und Christoph, du wärest nach dreißig Jahren nicht so erfolgreich, wenn Du nicht auch jeden Tag danach streben würdest, Dich immer weiter zu verbessern. Aber wenn man seine Berufung gefunden hat, dann geht man auch mal die extra Meile.“

Klaus Bunte

Publiziert am:

17.1.25