Großes Geburtstagfest zum 50. des Treffpunktes Süd

Die Jahre kommen und gehen. Die Welt wandelt sich stetig – auch im Treffpunkt Süd. Was sich in langen fünfzig Jahren aber überhaupt nicht verändert hat, das ist das große Interesse an dem Haus der offenen Tür am Hiddingser Weg, neben der Turnhalle der Johannesschule. Dort ist immer etwas los, wird gefeiert, herrscht Hochbetrieb, wie gerade wieder, beim 50-Jährigen. Schon bei der Eröffnung, im Herbst 1974, schoben sich die Besucher durch die Räume.

Sophie Poller, Leiterin des Treffpunktes Süd, ging jetzt beim Jubiläum das Herz auf, als sie die vielen Besucher sah, die herbeiströmten, um einen richtig schönen Nachmittag miteinander zu erleben. Sie hatten Spaß, spielten, tanzten selber oder schauten zu und klatschten im Rhythmus mit. Sie saßen auf den Bänken, unterhielten sich beim Kaffeetrinken und erfreuten sich an einem bunten Programm. „Das ist Leben“, freute sich Sophie Poller über den großartigen Zuspruch, „der Süden lohnt sich und ist immer einen Besuch wert.“ Den Treffpunkt bezeichnet sie als „eine der zentralen Anlaufstellen“ im Stadtteil. Je mehr Leute mitfeiern desto besser, lautete die Devise. Der Geburtstag bot den passenden Anlass, wie es Sophie Poller formulierte, „alle zu uns einzuladen“, und das 50-Jährige mit dem beliebten Stadtteilfest im Süden zu verbinden – ein Vorhaben, das eine beeindruckende Zahl an Akteuren Hand in Hand umsetzte. „Es ist ein besonderer Tag“, hob Bürgermeister Eckhard Ruthemeyer hervor. Es sei begeisternd, einmal mehr zu erkennen, wie viele Partner sich im Soester Süden engagieren und zu einem bunten Leben beitragen.

„Ich bin mächtig stolz auf mein Team“, so Sophie Poller, wobei sie das gesamte „Team Soester Süden“ einbezog, das diesen Nachmittag in bewährter Gemeinschaft aufzog. Bei diesem Fest passte alles, einschließlich des Sonnenscheins. Gleich zu Beginn gehörte die Bühne den Kleinen aus dem Bruno-Kindergarten und der „Bunten Welt“. Schwung ins Fest brachten zudem die „Awo Kids", die „Chicas" und die „Fire Girls“. Die Gruppe „Firlitanz“ trat in ihren mittelalterlichen Gewandungen auf und forderte die Besucher fröhlich auf, sich dem Reigentanz anzuschließen. Der Chor des Kulturvereins A-Z sang, der Tamilische Schul- und Kulturverein gab einen Einblick in die faszinierende Welt der südindischen Kultur.

Ein kurzer Rückblick: Es war ein weiter und streckenweise holpriger Weg bis zur Eröffnung des neuen Treffpunktes Süd am Freitag, 22. November 1974. Am Anfang stand die Kritik, die Stadt bemühe sich mehr um die älteren Bürger als um die Jugend. Ganz unberechtigt sei die Schelte nicht gewesen, meinte seinerzeit selbst der damalige Stadtdirektor Gerhard Groot, obwohl auch nicht übersehen werde dürfe, dass Soest unaufhörlich in Schulen und Sportstätten investiere. Doch nun stand das neue Haus, das den „Arbeitstitel „Kommunikationszentrum“ trug.

„Es geht los“, hieß es zwei Wochen nach der Allerheiligenkirmes 1974, und im Treffpunkt ging es hoch her. Es war so voll, dass sogar die Lokal-Prominenz mit Bürgermeister Walter Klemann und dem Stadtdirektor an der Spitze im wahrsten Sinne des Wortes in die Ecke gedrückt worden sei, hieß es damals. Mit so einem starken Ansturm hatten wohl auch die Initiatoren nicht in ihren kühnsten Träumen gerechnet; etwas ruhiger soll es erst geworden sein, als die Kinder nach Hause mussten, und die reifere Jugend – so zwischen 17 und 70 – unter sich blieb. Stadtjugendpfleger Paul Bolley habe dem geneigten Publikum etwas mehr Platz verschafft, als er nämlich die Kinder mit einer großen Tüte Süßigkeiten nach draußen auf den Schulhof gelockt habe, lautet es in einem Bericht über den Start. Gerhard Groot machte an dem Tag wahr, was bisher nur hinter der hohlen Hand geflüstert worden war. Er betätigte sich als Discjockey und sagte als ersten Hit den damals topaktuellen Bubblegum-Song „Sugar Baby Love“ an.

Heyke Köppelmann

Publiziert am:

13.9.24