Fußball meets Handball oder Sebastian Tyrala zu Besuch bei Max Loer
Die einen werfen den Ball mit der Hand und bekommen eine Strafe, wenn sie ihn mit dem Fuß spielen. Die anderen schießen den Ball mit dem Fuß und werden bestraft, wenn sie ihn mit der Hand berühren.

Auf Augenhöhe – die beiden erfolgreichen Trainer Max Loer (links – Handball-Verbandsliga Soester TV) und Sebastian Tyrala (Fußball-Oberliga Türkspor Dortmund)
Foto: Soester TV

Die einen werfen den Ball mit der Hand und bekommen eine Strafe, wenn sie ihn mit dem Fuß spielen. Die anderen schießen den Ball mit dem Fuß und werden bestraft, wenn sie ihn mit der Hand berühren. Dennoch können Fußballer etwas von den Handballern lernen und umgekehrt. Davon sind jedenfalls Sebastian Tyrala und Max Loer überzeugt.
Sebastian Tyrala hat als Fußballprofi Höhen und Tiefen erlebt. 1988 im polnischen Ratibor geboren spielte er zunächst für Bad Sassendorf. Mit elf Jahren wechselte er zu Borussia Dortmund, wo er ab der D- alle Jugendmannschaften durchlief. Schon mit 16 Jahren gelang ihm der Sprung in den Bundesliga-Kader des BVB. Aber dann passierte es: Im Sommer 2005 zog er sich im Training bei einem Zweikampf mit Jan Koller einen Kreuzbandriss zu, von dem er sich nie wieder so richtig erholen sollte. Wer weiß, wo die fußballerische Reise für das Riesentalent Sebastian Tyrala noch hingegangen wäre, wenn er sich nicht mit dem „tschechischen Riesen“ angelegt hätte.
Heute ist er Trainer des Oberligisten Türkspor Dortmund und macht gerade seine A-Lizenz, bei der auch eine Hospitation in einer anderen Sportart vorgeschrieben ist. Da sich Sebastian Tyrala und Max schon länger kennen, lag ein Besuch bei den STV-Handballern nahe. Am meisten beeindruckt zeigte sich der Fußballer vom hohen Tempo und der enormen Körperlichkeit: „Da geht es richtig schnell und gut zur Sache.“ Da könnten sich die Fußballer sicherlich im „Umschaltspiel“ noch einiges abschauen.
„Viele Fußballer sollten sich von uns Handballern den respektvollen Umgang untereinander und mit den Schiedsrichtern abschauen“, wünscht sich Max Loer, und auch dieses ständige Hinfallen und Liegenbleiben ist ihm ein Dorn im Auge, „so etwas gibt es bei uns nicht!“
Sebastian Tyrala war voll des Lobes für seinen Handballkollegen, der die STV-Handballer in der Verbandsliga coacht. Der Handball-Fußball-Austausch soll keine Einbahnstraße bleiben, weshalb Max Loer schon überlegt, wann er Basti Tyrala mal bei einem Fußballspiel in Dortmund besucht. Zwei Sportler aus dem Raum Soest, die sich auf Augenhöhe begegnen, obwohl der Handballer den Fußballer um einen Kopf überragt.
Publiziert am:
30.12.23