Ein Soester Bademeister und Hockeytorwart auf Norderney
In jungen Jahren sah alles danach aus, als würde Uwe Kamen seiner Heimatstadt auf ewig treu bleiben.

Wo andere Urlaub machen, ist der Arbeitsplatz von Uwe Kamen – auf der Nordseeinsel Norderney
Foto: Uwe Kamen

Sein Herz schlägt jede freie Minute für seine Heimatstadt Soest – Uwe Kamen
Foto: Uwe Schedlbauer


In jungen Jahren sah alles danach aus, als würde Uwe Kamen seiner Heimatstadt auf ewig treu bleiben. Nach dem Besuch der Johannes-Grundschule und der Thomä-Hauptschule besuchte er die Hubertus-Schwartz-Schule. 1986 startete er bei Elektro Göstemeyer am Windmühlenweg eine Lehre, die er 1989 erfolgreich als Einzelhandelskaufmann abschloss. Sein Lehrherr war Karl Göstemeyer, dessen Sohn Philipp den Familienbetrieb mittlerweile in dritter Generation führt. „Auf den kleinen Philipp habe ich als Lehrling ab und zu aufpassen müssen“, erinnert sich Uwe Kamen: „Jetzt ist er der Chef.“
Doch danach zog es Uwe Kamen beruflich immer weiter aus seinem schönen Soest weg. Er landete über Lippstadt, Werl und Dortmund schließlich auf der wunderschönen Nordseeinsel Norderney. Dort, wo andere Urlaub machen, ist Uwe Kamen seit vier Jahren als Masseur und medizinischer Bademeister in der Klinik Norderney tätig. Aber seine Sehnsucht nach seiner Heimatstadt und seiner Frau Sabine und seiner Tochter Laura ist so groß, dass der 58-Jährige fast jedes freie Wochenende nutzt, um sich in den Zug zu setzen und nach Hause zu fahren. „Wenn ich dann die Kirchtürme sehe, spüre ich auch heute noch immer ein schönes Kribbeln. Ich fühle mich hier in Soest einfach sauwohl!“
Ab und an greift er sich dann auch noch mal den Hockeyschläger und stellt sich ins Tor beim Soester HC, zu dessen Gründungsmitgliedern er zählt. „Ich hab‘ mit 15 beim HC angefangen. Unser Trainer Andreas Harz sagte damals: Ich sehe Dich eher im Tor und dann stand ich zwischen den Pfosten. Beim ersten Training ging sofort meine Brille zu Bruch“, erinnert sich Uwe Kamen an seine ersten Momente als Soester Hockeyspieler. Aber wie schon im Job, so zog es ihn auch sportlich aus der Ehrenreichen fort. Er spielte erst in Herne, wo er auch seine Sabine kennenlernte, und dann lange Jahre bei Eintracht Dortmund, wo ihm in der Saison 2002/03 sogar der Aufstieg in die 2. Liga gelang.
Danach ging es – richtig – wieder nach Soest. Seit ein paar Jahren engagiert er sich als „Mädchen für alles“ ehrenamtlich in seinem Heimatverein, den es „ohne Ralf Gebel wohl nicht geben würde“, lobt Uwe Kamen das Engagement seines langjährigen Mitstreiters. Uwe Kamen ist viel rumgekommen in seinem Leben, weiß aber genau, wo seine Heimat ist. Unschwer zu erraten, wo er nach dem Ruhestand seinen Lebensabend verbringen werden wird …
Weitere Infos:
Publiziert am:
30.12.23