Ein Herz für Hund, Katze, Maus – Tierschutzverein Soester Börde feiert 60-Jähriges
Ehrenamt im Tierschutz – für Silke Ottenströer die schönste Möglichkeit, Sinnvolles und Spaß miteinander zu verbinden. Mit großem Engagement wirkt sie als Vorsitzende, eine Aufgabe, die sie als wahr gewordenen Lebenstraum bezeichnet. Sie freut sich riesig, dass die Einladung zum beliebten Sommerfest am Tierheim wieder einmal großes Interesse fand.

Besuch im Katzenhaus: Tierheim-Leiterin Birgit Oberg (links) und Vereins-Vorsitzende Silke Ottenströer. Gar nicht so einfach, die stolze, blitzschnelle Katzenmutter für ein Foto zu gewinnen.
Fotos: Heyke Köppelmann

Wer das Soester Tierheim kennt, Mittelpunkt des Tierschutzvereins Soester Börde, der kennt auch Birgit Oberg (hier mit Hund Yola auf dem Arm), seit 2005 Leiterin und vorher schon stellvertretend in dieser Position tätig.
Fotos: Heyke Köppelmann

Beste Stimmung beim Sommerfest im Jahr des 60-jährigen Bestehens: Mitarbeiterin Manuela Kruse und Jonas, einer der jungen Besucher, die das bunte Spielangebot ausprobierten.
Fotos: Heyke Köppelmann

Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Das Glücksrad gehörte beim Fest zu den beliebten Stationen auf dem Gelände des Tierheimes.
Fotos: Heyke Köppelmann

Beim Enten-Angeln war Geschicklichkeit gefragt: Tierpflegehelfer Spencer Gaspar da Rocha und die ehrenamtliche Helferin Michelle Zabel machten es vor.
Fotos: Heyke Köppelmann

Auf dem Weg zu Bau und Eröffnung des Tierheimes: Die Besucher waren eingeladen, sich über die Stationen seit der Gründung des Vereins zu informieren.
Fotos: Heyke Köppelmann






Ehrenamt im Tierschutz – für Silke Ottenströer die schönste Möglichkeit, Sinnvolles und Spaß miteinander zu verbinden. Mit großem Engagement wirkt sie als Vorsitzende, eine Aufgabe, die sie als wahr gewordenen Lebenstraum bezeichnet. Sie freut sich riesig, dass die Einladung zum beliebten Sommerfest am Tierheim wieder einmal großes Interesse fand. Der Tierschutzverein Soester Börde besteht seit 60 Jahren, und Silke Ottenströer wünscht sich zum runden Jahrestag vor allem eines: „Dass uns die Menschen, die uns schätzen und zur Seite stehen, gewogen bleiben und uns weiterhin unterstützen.“ Sie, Birgit Oberg als langjährige, erfahrene Tierheim-Leiterin, das gesamte Team, die verlässlichen freiwilligen Helfer setzen sich für das Wohl von Hund, Katze, Kaninchen, Hamster, Maus ein. Sie kümmern sich um Tiere in Not, sorgen für deren Wohlbefinden, nehmen sie in ihre Obhut, geben ihnen Geborgenheit, sensibilisieren für einen verantwortungsvollen, artgerechten Umgang mit den Geschöpfen. Sie erfahren immer wieder, wie viel Leid Tiere ertragen müssen, die gequält und verstoßen werden.
Es ist traurig, aber wahr: Menschen verlieren häufig das Interesse an einem Tier, das sie zu sich geholt haben und nach einer Weile nur noch als Last empfinden. Das erfährt Birgit Oberg immer wieder. Menschen können grausam sein. Was sie für ihren Beruf begeistert und nach wie vor motiviert? Die Antwort kommt prompt, denn der Tierheim-Leiterin fallen sofort die zahlreichen, oftmals herzerwärmenden Happy-End-Geschichten ein, wenn ein Tier doch noch ein gutes Zuhause bekommt. Es ist schön, wenn sich zum Beispiel Familien melden, Bilder von glücklichen Hunden oder relaxten Katzen schicken und freudig berichten, wie glücklich sie mit ihrem neuen Hausgenossen sind und wie froh sie sind, ihren „Sonnenschein“ bei sich zu haben. „Danke für den Superhund“, heißt es in den Briefen, oder auch: „Haben Sie Dank für diesen großen Schatz.“
Im Tierheim am Birkenweg bekommen die Schützlinge Pflege, Futter, Zuwendung, einen sauberen Platz, ein Dach über dem Kopf. Das Team geht seiner Arbeit mit Herzblut nach. Seit 60 Jahren handelt der Tierschutzverein Soester Börde im Sinne der Tiere, die immer im Mittelpunkt stehen. Geschundene Seelen benötigen Hilfe, um ein Leben zu führen, das ihnen zusteht, dafür machen sich Mitarbeiter und Mitglieder stark. Alles begann Anfang der 1960-Jahre, als elf Tierfreunde den Verein gründeten, um misshandelten Tieren einen Ort der Sicherheit zu geben. Früher wie heute ein großes Problem: Besonders in der Ferienzeit und kurz nach Weihnachten setzen Menschen Tiere aus und überlassen sie ihrem Schicksal. Der noch junge Verein lud damals zu Aktionswochen ein, zeigte Tierfilme, organisierte ornithologische Wanderungen, Tanzveranstaltungen, Ponyreiten und manches mehr, um für ein Tierheim zu sammeln. Doch es dauert noch einige Jahre, bis genügend Geld zusammengekommen war.
Im Sommer 1969 rückte mit dem Kauf eines 2.000 Quadratmeter großen Grundstückes am Faulen Poth (heute Birkenweg) das Ziel ein beträchtliches Stück näher. Die Planungen sahen ein Gebäude mit sieben Hundeboxen vor, einen Raum für Katzen, einen für Vögel/Kleintiere sowie unter anderem eine Futterküche, einen Clubraum und ein Büro. Am 1. Mai 1973 öffnete das neue Domizil endlich seine Pforten. Die Polizei brachte auch gleich den „Premierengast“, einen stattlichen Schäferhund.
Im ersten Jahr beherbergte das Tierheim 405 Bewohner auf Zeit, darunter Hunde, Katzen, Ziervögel, Meerschweinchen, einen Schwan und ein neugeborenes Lamm. Die Mitarbeiter, alle Ehrenamtlichen und die Spender leisten gemeinsame wertvolle Dienste, das Tierheim hat seinen festen Platz in Soest. Birgit Oberg freut sich über jeden, der mithelfen möchte. Eine besonders reizvolle Aufgabe: sich hin und wieder zu den Katzen gesellen, sich einfach zu ihnen setzen und Nähe vermitteln. Minka und Mikesch in aller Ruhe hingebungsvoll kraulen, das tut dem Tier gut und dem Menschen auch. Am Birkenweg kommt Tierliebe direkt zur Wirkung, ein guter Grund für ein fröhliches Sommerfest.
Heyke Köppelmann
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Publiziert am:
16.8.24