Echte Werbung für den Fußball in Soest – 5:3-Kracher des SVW

Wie die meisten der rund 500 Zuschauer war auch David Schulte am vergangenen Sonntag absolut begeistert von dem, was die Westfalenliga-Fußballer des SVW Soest kurz zuvor geboten hatten. Nach 3:0-Führung und zwischenzeitlichem 3:3 der nie aufsteckenden Gäste aus Obercastrop drehten die Gastgeber noch einmal furios auf, um am Ende mit 5:3 als strahlende Sieger auf dem Kunstrasenplatz im Soester Jahnstadion zu jubeln, als wären sie gerade Deutscher Meister geworden.

Mit diesem Sieg zum Ende einer für den Aufsteiger in die Westfalenliga sehr gut verlaufenen Hinserie liegt der SVW Soest nur drei Punkte hinter dem Tabellenführer. Der heißt TuS Erndtebrück und kommt am 3. Dezember zum Rückrundenauftakt nach Soest. „Der Sieg gegen Obercastrop war der krönende Abschluss einer sehr erfolgreichen Hinrunde“, blickt SVW-Vorstandsmitglied David Schulte zurück, um gleich weiter in die Zukunft zu schauen: „Ich hoffe, dass zum Rückrundenauftakt Anfang Dezember gegen Erndtebrück wieder so viele Zuschauer zu uns kommen. Die Jungs haben es sich wirklich verdient!“

Aber zurück zum vergangenen Sonntag. Als der Schiedsrichter um 15 Uhr die Partie zwischen dem SVW Soest und Wacker Obercastrop anpfiff, regnete es in Strömen. Dennoch säumten viele Soester den Kunstrasenplatz im Jahnstadion. Kein Wunder, schließlich ist man ja hier im schönen Soest als Kirmesgänger abgehärtet. Als der Regen weg war, tauchte Simon Kötter in der 14. Minute vor dem Tor der Gäste auf und erzielte das 1:0. In der 35. Minute nahm Mario Jurss mit der für ihn typischen Bierruhe den Ball 22 Meter vor dem Tor an, zielte, schoss und traf unten links ins Eck zum 2:0. Und als der Soester Torjäger dann quasi mit dem Pausenpfiff erneut zuschlug, stand es 3:0 – viele der Soester Zuschauer rieben sich die Augen. Wo waren denn die zuvor so hoch gelobten Gästespieler um den Ex-BVB-Profi Kevin Großkreutz?

Die Antwort kam in der zweiten Halbzeit, als erst eben jener „Ex-Borusse“ in der 58. Minute auf 1:3 verkürzte und zwei seiner Mitspieler wenig später zum 3:3 trafen. Und schon hörte man den ein oder anderen Soester Mecker-Kopp: „Wie kann man nur eine 3:0-Führung“ verspielen? Die Antwort gaben die Jungs von SVW-Trainer Dustin Hamel prompt auf dem Platz. Das Flutlicht gab noch mal Soester Rückenwind. Mario Jurss traf nach einem genialen Pass des erst kurz zuvor eingewechselten Yasin Toy zum 4:3 – schon sein drittes Tor an diesem Nachmittag – und dann donnerte Simon Kötter das runde Leder nach einer Flanke von Bartek Dybiec volley in den eckigen Kasten und die tropfnassen Maschen des Tornetzes zum 5:3. Schon sein 10. Saisontor. Jetzt brachen alle Soester Dämme. Der Torschütze verschwand ruckzuck in einer Traube aus roten Trikots. Und auch auf den Tribünen hörte man Jubel und Geschrei wie sonst nur auf der Kirmes im Big Monster. Da sag noch mal einer, die Soester könnten nicht aus sich rauskommen.

Ein Extralob an dieser Stelle sei auch dem Schiedsrichter ausgesprochen. Dustin Höse leitete diese hochintensive Partie äußerst umsichtig und verschaffte sich mit seinen klaren Entscheidungen schnell den Respekt der Spieler. Auch deshalb war das Spiel trotz aller Intensität stets fair. Alles in allem echte Werbung für den Fußball! Und wer mehr davon möchte, der sollte am 3. Dezember rechtzeitig vor 15 Uhr im Jahnstadion sein, wenn der SVW den aktuellen Tabellenführer aus Erndtebrück herausfordert. Bei einem Sieg wäre man sogar punktgleich. Und das als Aufsteiger. Wer die Jungs von Dustin Hamel gegen Obercastrop gesehen hat, traut ihnen auch gegen die favorisierten Gäste eine Menge zu …

Uwe Schedlbauer

Publiziert am:

30.12.23