BC 70 Soest hat in der Oberliga Fuß gefasst

Wenn das nicht mal solide ist: Die Basketballer des BC 70 Soest haben vor dem Saisonfinale mit den letzten drei Spielen die Osterpause auf dem fünften Platz der Oberliga verbracht, werden dort wohl auch am Ende der Saison 2023/24 stehen können. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann – nach dem freiwilligen Rückzug aus der 2. Regionalliga im Sommer 2023 keine Selbstverständlichkeit.

Es war keine Entscheidung, die den Verantwortlichen um den Vorsitzenden Andreas Kayser und seinen Vize Christoph Brüggemann leichtgefallen war. „Es gab schon eine kontroverse Debatte“, erinnert Brüggemann im Gespräch mit „Schönes Soest“ daran, dass die Soester Basketballer selbst mal große Ambitionen hatten. Mit dem eigenen Nachwuchs was Großes aufziehen, das schwebte ihnen vor zehn Jahren vor. Doch haben sie erkannt, dass Soest zwar eine schöne Stadt ist, aber eben nicht der Nabel der Welt. „Wir stoßen hier an Grenzen“, verweist Christoph Brüggemann auf knappe Ressourcen beim Trainerpersonal als auch auf Einschränkungen durch die Hallenkapazitäten. Zudem verlassen viele Talente die Börde, um in der Ferne zu studieren.

Also entschloss sich der BC70 zu einer Kooperation mit den Paderborn Baskets, jenem Verein in der Universitätsstadt, in der die größten Talente aus Soest schon seit geraumer Zeit weiterentwickelt werden. Ob Tom Brüggemann und Fabian Kayser, um nur zwei Namen zu nennen – sie haben von Soest über Paderborn längst den Sprung in den Nationalkader geschafft. Für die Verantwortlichen beim BC 70 Soest eine Bestätigung ihrer guten Arbeit. „Die Jungs haben bei Christoph Lurse in der Jugend eine hervorragende Ausbildung genossen“, weiß auch Dirk Heidenreich, Coach der Herrenmannschaft und BC-Geschäftsführer in Personalunion, um die Bedeutung der Nachwuchsarbeit.

Das hat sich in Soest längst herumgesprochen, wartete der BC 70 doch auch in Corona-Zeiten mit einem attraktiven Angebot für den Nachwuchs auf. „Unser Training per Zoom fand großen Zuspruch“, erinnert sich Christoph Brüggemann, dass es dem Verein ein wichtiges Anliegen war, die Mädchen und Jungen auch in den Zeiten der Pandemie nicht allein zu lassen. Die Grundlagen für seine ausgezeichnete Jugendarbeit legt der BC 70 Soest schon in den Grundschul-AGs, fördert die Kinder unter den Körben in 15 Jugendmannschaften. Kein Wunder, dass der Verein inzwischen 400 Mitglieder zählt, unter denen auch die Aktiven der sechs Seniorenmannschaften sind.

Angesichts der vielen Talente aus den eigenen Reihen hat sich der BC 70 davon verabschiedet, die erste Herrenmannschaft mit einem externen Topspieler zu verstärken. Der Fokus liegt auf der Entwicklung des eigenen Nachwuchses. Eine Ausnahme stellt Danko Popovic dar, der nach acht Jahren bei den Siebzigern schon ein echter Soester ist und in der heimlichen Hauptstadt Westfalens wohnt. Gemeinsam ist es gelungen, sich in der Oberliga 4 zu etablieren, auch wenn Fabian Kayser nicht mehr von seinem Doppelspielrecht Gebrauch machen kann. Der Filius des Vorsitzenden muss sich auf Geheiß von Dirk Bauermann, Koordinator beim Deutschen Basketballbund für die männliche Jugend, ganz auf den Paderborner Nachwuchs konzentrieren. 

Das Team von Trainer Dirk Heidenreich hat nun noch drei Aufgaben in der zu Ende gehenden Saison vor der Brust. Am Samstag, 13. April, um 19 Uhr geht es in der Sporthalle des Aldegrever-Gymnasiums gegen den TV Salzkotten II und eine Woche später zur gleichen Uhrzeit gegen GW Waltrop. Saisonfinale ist schließlich am 27. April beim TSVE Bielefeld.

Dirk Wilms

Weitere Infos:

https://www.bc70-soest.de/

Publiziert am:

12.4.24