Aufregende Tage für drei Soesterinnen beim „World Scout Jamboree“ in Südkorea

Beim „Weltpfadfindertreffen“ – dem „World Scout Jamboree 2023“ – vom 1. bis 12. August trafen sich im südkoreanischen Saemangeum über 50.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus 170 Ländern im Alter zwischen 14 und 18 Jahren. Aus Deutschland kamen über 2.000 junge Menschen, darunter auch drei Soester Teilnehmerinnen von der „Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg – Stamm St. Patrokli Soest“ – Gerrit Freia-Herlyn, Nele Waldapfel und Anna Lehde. Letztere gibt hier einen Einblick in ihre aufregende Reise: 

„Mein vierwöchiger Aufenthalt in Korea war ein unglaubliches Erlebnis für mich. Bevor das eigentliche Pfadfindertreffen begann, durfte unsere Regionalgruppe „Flammenröschen“ ab dem 20. Juli das Land Südkorea erkunden. Als wir in Seoul aus dem Flugzeug stiegen, wurden wir mit dem Bus zum Zeltplatz gebracht. Nachdem wir dort unsere Zelte aufgebaut hatten, sind wir sofort eingeschlafen, da wir alle so erschöpft von der Reise waren. Am nächsten Tag ging es in die Küstenstadt Gangwon. Eine kleinere Stadt, in der kaum jemand Englisch spricht. Wir wollten eigentlich nur etwas Geld tauschen, doch so dauerte die Prozedur zwei Stunden. Am Ende hatten wir dann aber ausreichend Won für unsere weitere Reise (1 Euro entspricht ungefähr 1.200 Won).

Korea hat vielfältige Landschaften, darunter Berge, flache Ebenen und große Städte. Wir besuchten auch einen Tempel und wohnten in einem kleinen Haus nebenan, wo auch Mönche und Arbeiter lebten. Wir hatten ein Zimmer und ein eigenes Badezimmer, dass wir uns mit vier Personen aus unserer Gruppe teilten. Statt Betten gab es Matratzen auf dem Boden. Unser Essen bestand hauptsächlich aus Reis, Kimchi und Gemüse. Dort lernten wir, wie die Mönche beten und wie man die goldenen Statuen richtig aufstellt.

Danach fuhren wir zu unserem letzten Zeltplatz vor dem Jamboree. Die Fahrt war aufregend, und wir erwarteten ein hochmodernes Lager. Auf den ersten Blick sah es auch so aus, mit vielen Zelten, verschiedenen Nationen und vielen Menschen. Allerdings waren die Toiletten nicht sehr hygienisch, und zu Beginn gab es keine Klimaanlage. Dafür gab es Klaviermusik in den Toiletten, etwas verwirrend, aber wir gewöhnten uns daran. Wir befürchteten schon, dass es hier genauso warm werden würde wie in den Tagen zuvor. Unsere Befürchtungen wurden noch übertroffen. Wir erwischten den heißesten Sommer in Korea seit sechs Jahren mit Temperaturen jenseits von 45 Grad Celsius bei einer Luftfeuchtigkeit von 99 Prozent.

Dann kam die Eröffnungsfeier. Eine lebensverändernde Erfahrung für mich. 55.000 Pfadfinder und so viele Nationen um mich herum. Wir saßen zusammen mit Schweizern, vor uns Ägypter, neben uns Marokkaner und hinter uns Engländer. Allein das Gespräch mit ihnen war ein fantastisches Erlebnis. Am fünften Tag erfuhren wir, dass das Lager evakuiert werden müsste, weil ein starker Taifun bevorstand, der alles auf dem Platz zerstören würde. Wir waren alle sehr traurig, da das Jamboree eigentlich zehn Tage dauern sollte. Am nächsten Tag packten wir aber unsere Sachen, bauten unsere Zelte ab und wurden mit dem Bus in die Kyonggi University in Suwon gebracht. Dort erlebten wir dann noch eine Art „Ersatz-Jamboree“. Am letzten Tag besuchten wir die Abschlussfeier, bei der ein Konzert mit Künstlern und Bands stattfand.

Das offizielle Jamboree war zwar jetzt vorbei, aber unser „Südkorea-Abenteuer“ noch nicht beendet. Wir fuhren weiter nach Seoul, eine der besten Erfahrungen meines Lebens. Es ist eine wunderschöne, große, moderne Stadt mit vielen Lichtern, Menschen und Partys. Wir gingen einkaufen, aßen köstliche Speisen und erkundeten die Stadt. Es war ein unglaubliches Erlebnis für mich, Menschen aus so vielen verschiedenen Ländern zu treffen und mit ihnen zu sprechen. Ich bin sehr glücklich und dankbar, dass ich an dieser Reise teilnehmen durfte.“

Anna Lehde

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Weitere Infos: 

www.dpsg-soest.de/

Gerrit Freia-Herlyn und Nele Waldapfel mit der Leiterin des Tempels

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Fotos: Nele Waldapfel